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Strengere Nachhaltigkeitsvorgaben, neue CO₂-Abgaben und verschärfte Einfuhrbestimmungen – für Einkäufer in globalen Lieferketten bringen die aktuellen Import-Regeln weitreichende Änderungen. Erfahren Sie hier, was Unternehmen jetzt tun müssen, um Verzögerungen oder zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Regierungen und Aufsichtsbehörden reagieren auf wachsende Umwelt- und Sozialherausforderungen, während Unternehmen gleichzeitig unter Druck stehen, ihre Lieferketten transparenter und nachhaltiger zu gestalten.
Daher müssen Unternehmen mit Regelungen wie der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und dem ESG-Lieferkettengesetz belegen, dass sie menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ökologische Standards in ihren Lieferketten einhalten.
Gleichzeitig führt die EU mit dem Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) eine CO₂-Grenzabgabe ein, die insbesondere energieintensive Produkte betrifft. Hinzu kommen neue Zoll- und Einfuhrvorschriften, die den Import bestimmter Waren verteuern oder zusätzliche Nachweispflichten erfordern.
Mit dem ESG-Lieferkettengesetz (Environmental, Social, Governance) rücken Nachhaltigkeitskriterien in den Fokus. Unternehmen, die Waren in die EU importieren, müssen sicherstellen, dass ihre Lieferanten Umweltauflagen, soziale Standards und ethische Geschäftspraktiken einhalten. Dies erfolgt durch Maßnahmen wie:
Detaillierte Dokumentation der gesamten Lieferkette.
Prüfung der ESG-Standards von Zulieferern.
Nachweis von Maßnahmen gegen Umweltverstöße oder Menschenrechtsverletzungen.
Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) wird schrittweise eingeführt und betrifft zunächst energieintensive Branchen wie Stahl, Zement und Aluminium. Unternehmen, die sich nicht rechtzeitig darauf einstellen, müssen mit steigenden Kosten und Verzögerungen bei der Verzollung rechnen. Langfristig könnten zudem weitere Warengruppen in den Anwendungsbereich fallen. Um zusätzliche Abgaben zu vermeiden, müssen Unternehmen künftig:
CBAM-Reports einreichen, um die CO₂-Emissionen ihrer Importwaren auszuweisen.
Zertifikate kaufen, wenn ihre Produkte nicht den EU-Klimastandards entsprechen.
Ihre Lieferanten auf CO₂-Reduktionen verpflichten, um hohe Abgaben zu vermeiden.
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet viele Unternehmen dazu, ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen offenzulegen. Wer nicht nachweisen kann, dass seine Waren unter nachhaltigen Bedingungen produziert wurden, könnte langfristig Wettbewerbsnachteile haben. Besonders für Importeure bedeutet das:
Erweiterte Berichterstattung über Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette.
Detaillierte Nachweise über ESG-Konformität von Produkten und Herstellern.
Steigende Anforderungen an Transparenz und Dokumentation.
Die Änderungen betreffen insbesondere Waren aus Drittstaaten und können erhebliche Kostenunterschiede bewirken. Auch klassische Zollbestimmungen und Einfuhrabgaben verändern sich. Das bedeutet für Einkäufer: höhere Kosten, komplexere Prozesse und mehr Bürokratie bei der Einfuhr.
Importzölle für bestimmte Waren aus Drittstaaten steigen.
Verzollungsvorschriften werden durch neue Nachhaltigkeitsauflagen ergänzt.
Bestimmte Waren müssen zusätzliche Nachweise erbringen.
Die neuen Vorschriften wirken sich vor allem auf Branchen mit komplexen globalen Lieferketten und energieintensiven Produktionsprozessen aus. Dabei variieren die Herausforderungen zwischen erhöhten Dokumentationspflichten und direkten Kostensteigerungen.
In der Textilindustrie steigen die Anforderungen an ESG-Compliance und Herkunftsnachweise, um faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Produktion sicherzustellen.
Die Elektronikbranche muss CO₂-Emissionen in der Lieferkette detailliert ausweisen, da viele Bauteile unter die CBAM-Pflichten fallen.
Auch der Maschinenbau sieht sich mit höheren Zollabgaben und strengeren Umweltauflagen konfrontiert, insbesondere bei Metallkomponenten.
In der Chemie- und Kunststoffindustrie verschärfen ESG-Reportings und die REACH-Verordnung die Anforderungen an Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeitsnachweise.
Die neuen Einfuhrbestimmungen sind komplex – aber wer sich jetzt vorbereitet, kann rechtliche Risiken vermeiden und Kosten optimieren.
Wer nicht nachweisen kann, dass die ESG-Kriterien von allen Zulieferern eingehalten werden, riskiert nicht nur Sanktionen, sondern auch Importverzögerungen und Reputationsverluste.
Ein erster Schritt ist daher die systematische Überprüfung aller Lieferanten auf ESG-Compliance – etwa durch Zertifizierungen, Self-Assessments oder externe Audits. Parallel dazu sollten Unternehmen ihre Wertschöpfungskette digital dokumentieren, um Risiken frühzeitig zu erkennen. Interne Kontrollmechanismen – wie regelmäßige Lieferantenaudits und ESG-Richtlinien im Einkauf – können helfen, die neuen Standards konsequent umzusetzen.
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und andere ESG-Regularien verlangen detaillierte Nachweise über Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette. Wer diese nicht liefern kann, läuft Gefahr, Geschäftsbeziehungen oder Marktzugänge zu verlieren.
Der Schlüssel zur Compliance liegt in der frühzeitigen Abstimmung mit Lieferanten, um sicherzustellen, dass ESG-Daten lückenlos erfasst und bereitgestellt werden. Parallel dazu sollten Unternehmen ihre Einkaufsprozesse anpassen, sodass Nachhaltigkeitskriterien von Anfang an berücksichtigt werden.
Steigende Einfuhrabgaben und neue Regulierungsvorgaben wie CBAM (Carbon Border Adjustment Mechanism) erfordern eine präzisere Zollstrategie. Wer frühzeitig prüft, welche Einfuhrbestimmungen und CBAM-Pflichten für seine Produkte gelten, kann unnötige Verzögerungen und hohe Abgaben vermeiden.
Um den komplexen Anforderungen gerecht zu werden, empfiehlt sich der Einsatz von Zollberatern oder digitalen Lösungen zur Verzollung. Automatisierte Systeme können Prozesse effizienter gestalten und Compliance-Risiken reduzieren. Eine vorausschauende Zollstrategie spart nicht nur Kosten, sondern stellt auch sicher, dass Waren ohne Verzögerung in den Markt gelangen.
Die neuen ESG- und Zollvorschriften erfordern eine präzisere Verwaltung von Lieferketten- und Importdaten. Hier kommen automatisierte Plattformen ins Spiel, die die Erfassung von ESG-Daten erleichtern, das CBAM-Reporting optimieren und den Verwaltungsaufwand reduzieren.
Auch in der Verzollung sorgt Automatisierung für Effizienz: Digitale Zollsysteme prüfen Einfuhrbestimmungen, berechnen Abgaben und beschleunigen Prozesse. So lassen sich Verzögerungen vermeiden und Kosten durch optimierte Zolltarifnummern oder Freihandelsabkommen senken.
Zudem kann Blockchain-Technologie die Rückverfolgbarkeit von Lieferketten verbessern: Fälschungssichere Datensätze belegen Herkunft, ESG-Standards und CO₂-Emissionen, was ein großes Plus für Compliance, Transparenz und Vertrauen ist.
Die neuen Einfuhrbestimmungen verändern den internationalen Handel grundlegend: Wer Waren in die EU importiert, muss sich auf strengere ESG-Vorgaben, neue Berichtspflichten und höhere Einfuhrabgaben einstellen. Wer seine Kosten reduzieren und sich Wettbewerbsvorteile sichern möchte, muss seine Einkaufsprozesse rechtzeitig anpassen.
Handeln Sie jetzt – optimieren Sie Ihre Lieferketten, reduzieren Sie Kosten und bleiben Sie wettbewerbsfähig. Wir unterstützen Sie dabei.
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