Der Carbon Footprint in der Lieferkette

Christina Peeters
Christina Peeters
6/30/2025

Lesezeit: 5 min.

CO2-Fußabdruck Titelbild

Carbon Footprint in der Lieferkette: Messen, reduzieren und dokumentieren

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Klimaschutz geschäftskritische Themen sind, rückt der Carbon Footprint zunehmend in den Mittelpunkt unternehmerischer Verantwortung. Erfahren Sie, wie sich CO₂-Emissionen entlang der Lieferkette messen, reduzieren und transparent dokumentieren lassen.

Warum der Carbon Footprint so wichtig ist

Der Carbon Footprint, also der CO₂-Fußabdruck eines Unternehmens, umfasst alle direkten und indirekten Treibhausgasemissionen, die durch Geschäftsaktivitäten entstehen. In der Lieferkette betrifft das insbesondere Emissionen aus Transport, Produktion, Lagerung und Verpackung. Besonders ins Gewicht fallen die sogenannten Scope-3-Emissionen, die außerhalb des direkten Einflussbereichs eines Unternehmens liegen, aber meist den größten Anteil an der Klimabilanz ausmachen.

Neue gesetzliche Vorgaben wie das Lieferkettengesetz und die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) verpflichten Unternehmen, ihren Carbon Footprint transparent zu dokumentieren. Gleichzeitig wächst der Druck durch Kunden und Investoren, glaubwürdig und nachvollziehbar zu handeln.

Insbesondere in der Logistik- und Beschaffungsbranche ist es daher essenziell, CO₂-Emissionen zu messen, zu reduzieren und transparent zu dokumentieren.

CO₂-Fußabdruck entlang der Lieferkette messen

Die präzise Erfassung des Carbon Footprints setzt eine strukturierte Datengrundlage entlang der gesamten Lieferkette voraus. Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz:

  • Emissionsfaktoren geben an, wie viel CO₂ pro Einheit eines bestimmten Inputs freigesetzt wird, etwa pro gefahrenem Kilometer oder produziertem Kilogramm.

  • Well-to-Wheel-Analysen betrachten den gesamten Energieverbrauch und die Emissionen von der Energiequelle bis zum Verbrauchsort.

  • Digitale CO₂-Rechner sind Tools, die Unternehmen helfen, ihre Emissionen zu berechnen und zu analysieren.

Digitale Tools für CO₂-Monitoring und Carbon Footprint Management

Moderne Softwarelösungen bilden heute das Rückgrat für ein wirksames Emissionsmanagement in der Lieferkette. Sie ermöglichen es Unternehmen, CO₂-Daten nicht nur punktuell zu erfassen, sondern kontinuierlich zu analysieren, zu vergleichen und gezielt Maßnahmen abzuleiten. Der größte Vorteil liegt darin, dass die Erfassung und Auswertung automatisiert, standardisiert und in Echtzeit erfolgen.

Ein zentrales Element vieler Plattformen ist die transparente Darstellung des Carbon Footprints entlang verschiedener Transportmodi, etwa Straße, See, Luft oder Schiene. Von der Quelle bis zum Zielort erhalten Unternehmen so eine konsolidierte Übersicht über ihre klimarelevanten Aktivitäten (Well-to-Wheel). Dies schafft nicht nur interne Steuerungsgrundlagen, sondern erleichtert auch die externe Kommunikation gegenüber Kunden, Partnern und Behörden.

Line Up Supply Chain Dashboard: CO₂-Emissionen automatisch berechnen

Digitale CO₂-Monitoring-Tools wie das Line Up Supply Chain Dashboard gehen dabei noch einen Schritt weiter: Sie integrieren die Emissionsbewertung direkt in operative Prozesse, z. B. bei Bestellungen mit Transport. Für jede Lieferung werden die relevanten Emissionsfaktoren automatisch berechnet und visualisiert. Unternehmen erkennen so auf einen Blick, wo in der Lieferkette Emissionen entstehen, wie stark einzelne Lieferanten oder Transportoptionen zur Klimabilanz beitragen und wo konkrete Optimierungspotenziale liegen.

Dabei dienen solche Plattformen nicht nur der reinen Berechnung. Vielmehr helfen sie, individuelle Reduktionsziele zu definieren, Fortschritte zu dokumentieren und CO₂-Daten in Berichte oder ESG-Dashboards zu integrieren. Einige Lösungen ermöglichen sogar Szenario Vergleiche („Was-wäre-wenn“-Analysen) oder bieten Schnittstellen zu CO₂-Kompensationsanbietern und Rating-Agenturen an.

CO₂-Reduktion in der Praxis: 5 Maßnahmen entlang der Lieferkette

1. Transportwege optimieren

Kürzere, effizientere Routen und emissionsärmere Transportmittel wie Bahn oder Schiff reduzieren den CO₂-Ausstoß deutlich. Tools wie das Line Up Supply Chain Dashboard berechnen bei jeder Bestellung den CO₂-Ausstoß verschiedener Transportwege und zeigen konkrete Einsparpotenziale auf.

2. Lieferantenauswahl optimieren

Lieferanten mit umweltfreundlichen Produktionsprozessen leisten einen wesentlichen Beitrag zur CO₂-Reduktion. Unternehmen, die Nachhaltigkeitskriterien gezielt in ihr Lieferantenmanagement integrieren, verbessern ihre Klimabilanz und steigern die Resilienz der Lieferkette.

3. Verpackungen umstellen

Weniger und besser: Der Einsatz recycelbarer Materialien oder Mehrwegverpackungen senkt vor allem bei internationalen Transporten Emissionen. Gleichzeitig lassen sich Materialkosten sparen und ökologische Anforderungen erfüllen.

4. Erneuerbare Energien nutzen

Grüne Energiequellen in Produktion, Lager oder Logistik senken den CO₂-Ausstoß langfristig. Sind die Energiedaten transparent verfügbar, bringt auch die Zusammenarbeit mit klimabewussten Lieferanten Vorteile.

5. Datenbasierte Entscheidungen treffen

Nur wer Emissionen entlang der Lieferkette konsequent misst, kann gezielt gegensteuern. Digitale Tools helfen, CO₂-Daten zu erfassen, zu vergleichen und zu priorisieren – und schaffen damit die Grundlage für wirksame Maßnahmen.

Ist die CO₂-Kompensation ein sinnvoller Baustein?

Nicht alle Emissionen lassen sich vermeiden. In solchen Fällen kann eine CO₂-Kompensation eine sinnvolle Ergänzung sein, etwa durch Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte.

Entscheidend ist dabei die Qualität: Nur seriöse, nachweislich wirksame Projekte garantieren echte Umweltwirkung. Kompensation ersetzt keine Reduktion, sie ist lediglich ein Teil einer ganzheitlichen Klimastrategie.

Mit digitalen Tools zur klimafreundlichen Lieferkette

Der Carbon Footprint ist längst mehr als ein abstrakter Umweltwert, er wird zur messbaren Größe für Wettbewerbsfähigkeit, Zukunftsfähigkeit und Compliance. Denn Unternehmen, die ihre Emissionen entlang der Lieferkette erkennen, reduzieren und offenlegen, sichern sich nicht nur regulatorische Konformität, sondern auch Vertrauen im Markt.

Von der automatischen Emissionsberechnung bis zur strategischen Entscheidungsgrundlage liefern digitale Lösungen wie das Line Up Supply Chain die nötige Datentiefe und Transparenz. So wird der Carbon Footprint vom Messwert zum Steuerungsinstrument für eine nachhaltige Lieferkette.

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